Urbane Annäherungsprozesse in den Jahren 2022 und 2023

Ankommen und Zusammen Wachsen in der Mitte: Erweiterte Begegnungsräume!


Die Entstehung eines Lesben-Wohnprojektes mit integriertem queer-feministischen Kulturzentrum in Berlin-Mitte bedeutet auf vielen Ebenen Neuland. Damit der queere Wohnblock nicht wie ein „UFO“ in der neuen Nachbarschaft landet, begann das RuT-Wohnprojekt schon vor dem Baubeginn lesbische Sichtbarkeit im Quartier zu fördern und Begegnungen zwischen potentiellen Bewohnerinnen und Nachbarschaft anzuregen. Für diesen Annäherungsprozeß  nutzten Yagner Anderson und Stephanie Hanna kunstvermittlerische Herangehensweisen und luden Kolleg*innen aus den Künsten ein, daran mitzuwirken.

Im Vordergrund standen dabei Begegnungen und Exploration. Mit einer Reihe kultureller Angebote – Workshops, Spaziergänge, Vernetzungstreffen – loteten Yagner, Stephanie und Kolleg:innen den Bedarf vor Ort aus und suchten den direkten Austausch mit der Nachbarschaft sowie mit Frauen*, die dem Wohnprojekt teilweise schon seit vielen Jahren verbunden sind.

Dieser urbane Annäherungsprozess wird in einer Publikation dokumentiert und reflektiert, die hier als barrierefreies PDF-Dokument zum Download bereit steht, und in gedruckter Form als Zeitung über das Kontaktformular auf dieser Webseite bestellt werden kann.

Link zum barrierefreien pdf

Eines der Angebote, einen Hörspaziergang als feministische Ortsbegehung durch die Nachbarschaft gibt es hier zum Nachhören:

Menschen stehen im Kreis in der Berolinastraße
Foto: Susanne Soldan

Die Prozesse wurden 2022 und 2023 gefördert durch den Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. 2022 wurde diese Arbeit außerdem von der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung unterstützt.

Auf dieser Basis konzipierte Stephanie Hanna 2023 das Kunstprojekt „Erweiterte Begegnungsräume“. Das Projekt wurde gefördert vom Berliner Projektfonds Urbane Praxis sowie von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist Teil der Initiative DRAUSSENSTADT.

Die Ausgangsfrage für diese kollektive Recherche war:
Was passiert mit Vorurteilen, wenn wir uns tatsäachlich begegnen? Und was können künstlerisch-performative Praxen dazu beitragen?

Am Samstag, den 7. Oktober 2023 mündeten die Vor-Ort-Recherchen der beteiligten Künstler:innen Alice Chauchat, María Ferrara, Rike Flämig, Kollektiv TILT (Tamara Rettenmund und Türe Zeybek) und Tanja Ostojić in einem „FEST“ mit fünf künstlerisch-performativen „Begegnungsräumen“ vor dem Kino International.

Begegnungsräume

Aus sehr verschiedenen Perspektiven wurde zu ungewöhnlichen urbanen Beteiligungsformen aufgefordert, von Erfahrungsaustausch über aktivierende Gedankensprünge und andere Piroutten bis zu einem ebenso philosophischen wie körperlich wahrnehmenden „Gesellschaftstanzen“.

Hier ein link zu einer kurzen Videodokumentation (Vimeo)