Lesbische Sichtbarkeit – unsichtbares Lesbenwohnprojekt

Foto: CSD auf der Spree, Banner "Solidarisch mit dem RuT-Wohnprojekt"

Seit über 10 Jahren engagieren sich lesbische Frauen in eigener Initiative für den Aufbau eines Lesbenwohnprojektes und queeren Kulturzentrums. Auch als Symbol lesbischer Sichtbarkeit. Mit Ungeduld erwartet, denn der Bedarf ist groß.

Ein Leuchtturm für lesbische Sichtbarkeit, ein positives Modell für solidarisches Zusammenleben, für Mitgestaltung. Lesbische Frauen selbst sorgen für ihre Sichtbarkeit: mit unermüdlicher ehrenamtlicher Arbeit – unsichtbar und unbezahlt wie oft die Sorgearbeit von Frauen, selbstverständlicher Garant für das Funktionieren unserer Gesellschaft.

Aktuell finanziert der Senat (dank der vorläufigen Haushaltswirtschaft) 1 Personalstelle für den gesamten Aufbau dieses Vorzeigeprojektes: für das Management der Kooperation mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, das Gesamtprojektmanagement, das Management für das aufwändige Prüf-und Zuwendungsverfahren der Lotto-Stiftung, für die Bauplanungs-und Gesamtfinanzierungsplanung des Bauprojektes, Mittelbeschaffung, Drittmittelakquise, Betreuung von Interessierten und Bewerbenden, Mitwirkung bei der Entwicklung des Generalmietvertrages, Vorbereitung und Konzeptionierung des zukünftigen Betriebes von Wohnen, Pflege und Kulturzentrum, Öffentlichkeitsarbeit, Ehrenamtsmanagement, Veranstaltungskoordination und viele weitere Aufgaben, die zum Aufbau des Wohnprojektes dazu gehören. Notwendig und angemessen wären mehrere Personalstellen.

Kämpfen wir also weiter – ehrenamtlich – für lesbische Sichtbarkeit und unseren Anteil an Mitsprache in dieser Gesellschaft. Übernehmt Patenschaften auf dem Weg zum Ziel: werdet Stufenpat*innen. Näheres findet ihr hier.

Der Tag der lesbischen Sichtbarkeit: Das ist auch die Erinnerung an Orte und an Subkulturen von Lesben. Das Projekt „Wir sind stark und wir sind viele – lesbische Sub-Kultur in Berlin“ des Dachverbands Lesben und Alter, gefördert vom Berliner Senat, erinnert jetzt an drei Orte, die in den 1970er und 1980er Jahren weit über das damalige West-Berlin Strahlkraft für lesbische Frauen entwickelten: Dinelodie 2 und pour elle. In Kooperation mit dem Lesbenarchiv Spinnboden und dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg sollen an drei Orten Gedenktafeln aufgestellt werden. Weitergehende Informationen zu den Orten können über die Webseite www.lesbisches-erinnern.de abgerufen werden. Die Tafeln sind fertig und könnten Morgen angebracht werden. Dabei braucht es weitere Unterstützung für die endgültige Genehmigung und eine Finanzierung für das Anbringen vor Ort.